Die Lehrer-Umfrage des Personalrats der RS Camper Höhe vom 4. bis 5. Mai befasste sich damit wie das Kollegium die Herausforderungen und Veränderungen durch das Homeschooling empfindet und einschätzt. An der Umfrage nahmen rund 40 Prozent des Kollegiums teil und Mehrfachantworten waren möglich.

Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass 85 Prozent der Befragten gut bis sehr gut mit den Herausforderungen des Homeschoolings zurechtkommen und diese zu bewältigen wissen, wohin gegen knapp 15 Prozent angaben, weniger gut zurecht zu kommen.

Schwieriges Zeitmanagement, erhöhter Zeitaufwand
Die größte Schwierigkeit des Homeschoolings stellte bei den Befragten die Beziehung zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen (74 Prozent) dar, dicht gefolgt von der Vereinbarkeit zwischen Privat- und Berufsleben (70 Prozent). Das eigene Zeitmanagement (40 Prozent) und die Elternarbeit (33 Prozent) landeten auf dem jeweils dritten und vierten Platz der Befragten.

In einer weiteren Frage, sollten die Lehrer/innen einschätzen, welche Tätigkeiten die meiste Zeit während des Homeschoolings in Anspruch nimmt. An erster Stelle zeigte sich hier die individuelle Rückmeldung (89 Prozent) als größter Zeitaufwand, gefolgt von der Korrektur der Aufgaben (70 Prozent).

SchülerInnen geraten aus dem Blickfeld
Im Hinblick auf die größten negativen Aspekte gab die Mehrheit der Befragten an, die Schüler/innen aus dem Blickfeld zu verlieren (85 Prozent). Gleich danach folgte als negativer Aspekt des Homeschoolings die Problematik der Bewertbarkeit von Leistungen und deren Benotung (78 Prozent). An dritter Stelle wurde das inhaltliche und fachliche Abhängen von Schüler/innen (55 Prozent) eingeschätzt. Der Aufwand der digitalen Kommunikation zwischen Lehrern/innen und Schülern/innen rangiert auf der vierten Position der negativen Aspekte (52 Prozent).

LehrerInnen lernen neue technische Fähigkeiten
Mit Blick auf positive Aspekte des Homeschoolings setzte sich das Aneignen neuer technischer Fähigkeiten mit 70 Prozent klar an die Spitze der Umfrage. Des Weiteren empfanden 48 Prozent der Befragten es als positiv, durch das Homeschooling einen neuen Blick auf ihre Schüler/innen zubekommen/werfen? Zuletzt wurde von 22 Prozent die neue Arbeitsroutine als gut bewertet.

Aufgabentool in den Präenzunterricht integrieren?
In einer letzten Frage sollte eingeschätzt werden, wie das Homeschooling den künftigen Präsenzunterricht verändern wird. Hier gab eine Mehrheit mit 55 Prozent der Befragten an, dass sich eine intensivere Nutzung des Aufgabentools für den Präsenzunterricht etablieren könnte. Der Einsatz von Lern-Apps im Unterricht wurde mit 22 Prozent als ein weiteres Element, welches sich im Präsenzunterricht integrieren könnte, gewählt. Allerdings gehen 29 Prozent der Befragten von anderen Veränderungen durch das Homeschooling für den Präsenzunterricht aus. (Alle weiteren Ergebnisse sind der Grafik zu entnehmen).

Abschließend kann festgestellt werden, dass während des Distanzlernens die Beziehungsarbeit mit den SchülerInnen zu kurz kam und dass der Korrekturaufwand einen hohen Zeitaufwand in Anspruch nahm und trotzdem das Gefühl bleibt, die Schüler/Innen nicht zum großen Teil fachlich mitgenommen zu haben.

Die Mehrheit wertet die Nutzung des Aufgabentools während des Präsenzunterrichts als positiv.

Ulrike Radny, Marcel Basseng und Heino Wesch

Ein (selbst)kritischer Blick aufs Homeschooling: Die Ergebnisse der Lehrer-Umfrage

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